Traunreuter SPD besichtigt den möglichen neuen Standort der Bücherei

21. Mai 2017

SPD Traunreut trifft sich zum Stammtisch in der Traunapassage

Beim Stammtisch der SPD Traunreut ging es diesmal um den geplanten neuen Standort der Stadtbücherei. Dazu lud die Partei zur Vor-Ort Besichtigung in die Traunapassage zwischen Kantstraße und Munastraße ein. Nach der Begrüßung der Gäste durch den Parteivorsitzenden Robert Jekel, übernahm der Fraktionsvorsitzende Christian Stoib die Leitung und gemeinsam schlenderte man vom Eingang an der Kantstraße durch die leerstehende Traunapassage, wobei die anwesenden Stadträte die Planungen ansprachen. Stoib führte aus, dass die mit der Planung beauftragten Stadtplanerin, Frau Professorin Anne Beer, den Knick im Durchgang geradeziehen will, um den Vorplatz des k1 optisch näher an die Kantstraße und damit an die Innenstadt zu rücken. Dies wurde von allen Anwesenden sehr positiv bewertet. Ortsvorsitzender Jekel merkte an, dass damit der Schriftzug vom k1 von der Kantstraße aus zu sehen ist, was die Planung der Professorin unterstützt. Die Bücherei soll in der Passage am Ausgang zur Munastraße auf der Südseite einziehen und somit auf gut 900 qm erweitert werden. Stoib erwähnt, dass dies zwar deutlich mehr sei, als am derzeitigen Standort, trotzdem wäre eine größere Fläche wünschenswert, um alle Angebote der Bücherei auch präsentieren zu können und eine größere Leseecke oder sogar einen Lesegarten anzubieten.

Stoib machte deutlich, dass sich die SPD Fraktion nicht sofort mit dem neuen Standort anfreunden konnte, weil sie den derzeitigen Standort als geeignet ansieht und die Voraussetzungen für die Verlagerung in der Traunapassage aufgrund der benachbarten Spielhalle und der vielen Leerstände eher als schwierig bezeichnet. Hinzu kam die Unsicherheit der notwendigen Umbauten. Die Stadträte Herbert Kusstatscher und Günther Dzial äußerten ihre Bedenken zu den ungewissen Umbaukosten und den ungewissen Fördermitteln. Durch die weitergehenden Planungen und der vorgestellten Gesamtkonzeption mit der geänderten Abfahrt zur Tiefgarage, einer Gestaltung eines Vorplatzes hin zum k1 und einer ansprechenden Südausrichtung der Bücherei konnte die SPD Fraktion den Vorschlag mitgehen, wobei man sich aber immer die Möglichkeit einer „Reißleine“ offenhielt, so Fraktionssprecher Stoib. Im Hinblick einer großangelegten Planung zur Innenstadtsanierung war die SPD Fraktion bereit, diesen Schritt stückweise mitzugehen. Das Planungsgebiet umfasst neben der Bücherei auch die Kantstraße und die Neugestaltung des Gebietes von der Munastraße bis zum Traunring.

Bei nasskaltem Wetter traf man sich anschließend im Cafe Mozart, um die gewonnenen Eindrücke und vorgestellten Planungen miteinander zu diskutieren. Stadtrat Ziegler erklärte zu Beginn der Gesprächsrunde die Ausgangslage, die zu diesen Planungen der Bücherei geführt hatten. Aufgrund der Sanierung des Gymnasiums war ein Umzug der Bücherei notwendig. Für dieses Vorhaben stimmte der Stadtrat dem Kauf eines Grundstücks zu, um den Umzug der Stadtbibliothek zu ermöglichen. Eine Bürgerinitiative duchkreuzte diese Pläne und verhinderte einen Neubau. Die Anmietung eines Gebäudes für die Bücherei wurde von der Bürgerinitiative gefordert. Ziegler stellte dabei klar, dass der Bürgerentscheid, auch wenn er nicht mehr bindend ist, dennoch zu respektieren ist. Das Demokratieverständnis gebietet die Achtung des Bürgerwillens und deshalb steht ein Neubau nicht zur Debatte.

Einige Gäste äußerten Bedauern, dass die Bücherei am derzeitigen Standort nicht weiter ausgebaut werden kann, weil sie, trotz der Enge, sehr gut angenommen wird. Vor allen Dingen wird sie gerne als Rückzugs- und Ruheort im Stadtzentrum angesehen. Wenn es gelingt, dieses Gefühl auch mit umzuziehen, dann ist nichts dagegen zu sagen, so die Meinung der Gäste. Weiter wäre es ein großer Erfolg, wenn es gelänge mit dem Umzug der Bücherei die leerstehende Traunapassage wieder zu beleben, so Stadträtin Gerti Winkels. Frau Baumann würde sich eine Tchibo Filiale in der Passage wünschen, da diese in Traunreut in der Vergangenheit gut angenommen wurde.

Herr Hörl, ein anderer Gast, machte deutlich, dass er ein Verdrängen von greifbaren Büchern durch einen Kindle oder sonstige digitale Möglichkeiten Bücher zu lesen, nicht glaubt, vielmehr ist er der Ansicht, dass das angreifen von Büchern und lesen des Klappentextes und schmökern in Bibliotheken niemals aus der Mode kommt. Eine Bibliothek muss ein Treffpunkt sein, Bücher inspirieren und beflügeln Gedanken. Als Deutschlehrer findet er eine Bücherei essentiell. Dem hatten die zahlreichen Gäste nichts mehr hinzuzufügen.

Teilen