Stammtisch der SPD Traunreut

07. Juni 2019

Der SPD Ortsverein hatte zum Stammtisch im „Baretto“ eingeladen, um auch strittige Themen auf das Tablet zu legen und kontrovers zu diskutieren. Zu Beginn wurden vom Fraktionsvorsitzenden Christian Stoib die Gäste herzlich begrüßt und aufgefordert, ihre Fragen oder Diskussionspunkte ohne Zwang zu platzieren. Die anwesenden SPD Fraktionsmitglieder werden auf alle Fragen antworten.

Stammtisch der SPD Traunreut Juni 19

Unverständnis kam gleich zu Beginn auf, als die Frage hinsichtlich einer neuen Bücherei gestellt wurde. Gerade weil auch die vhs Traunreut dringend ein neues Gebäude braucht und sich ein gemeinsamer Bau mit der Bücherei zusammen anbieten würde, besteht bei allen Anwesenden kein Verständnis dafür, das heruntergekommene Objekt in der Trauna-Passage zu sanieren. Stoib fügte an, dass das Gebäude aufgrund der langen Nichtbenutzung derart marode scheint, dass für eine Sanierung sehr viel Geld verbraucht werden müsste und es trotzdem immer noch ein Mietobjekt wäre. Sanierungen in der Vergangenheit haben gezeigt, dass man –sind Wände und Boden erst einmal aufgerissen- vor bösen Überraschungen nie sicher ist. Nachdem aber im Zuge der turnusmäßigen Überprüfung von städtischen Gebäuden festgestellt wurde, dass auch das vhs-Gebäude brandschutztechnisch in desolatem Zustand ist, hat die SPD-Fraktion in der Sitzung des Stadtrates einen Antrag gestellt. Der Antrag fordert den Neubau eines gemeinsamen Bücherei- und vhs-Gebäudes. Beide Einrichtungen hätten damit die benötigten Räumlichkeiten und es wäre ein funktionsmäßiges Domizil im Eigentum der Stadt Traunreut. Diesem Antrag wurde in der Sitzung vom 13.12.2018 mit nur drei Gegenstimmen zugestimmt.

Überrascht war man dann bei den letzten Abstimmungen zu diesem Thema, wo sich die Fraktion des Bürgermeisters und der Bürgermeister erneut umentschieden und scheinbar eine teure Sanierung als zielführend ansehen. Sind die Fraktion und der Bürgermeister denn an den Beschluss des Stadtrates nicht mehr gebunden?

Ein weiteres brisantes Thema ist der geplante Kreisverkehr am City-Haus. Die Ängste und Unsicherheiten der Traunreuter sind durchaus zu verstehen, zumal doch eine vertraute Überquerung der Straße geändert werden soll. In diesem Punkt war man im „Baretto“ sehr unterschiedlicher Meinung. Einige empfinden die Ampel als sicherste Lösung. Sitzt man jedoch in einem Cafe an der Straße, muss man feststellen, dass Kantstraße und Rathausplatz vehement als Rennstrecke benutzt werden. Rasante Auto- und Motorradfahrer sehen bereits vom Bahnübergang aus, wenn die Ampel grün ist, beschleunigen und rasen bis zur Fridtjof-Nansen-Straße. Ein Kreisverkehr mit den dazugehörigen Querungshilfen und optischen Engstellen zwingt zum langsamer fahren. Der Weg zur Post führt dann auch nicht mehr über eine riesige Kreuzung über zwei Ampeln oder über einen Umweg über den Übergang an der Kirche. Die Straßenbreite würde durch einen Kreisverkehr auch angepasst werden und sich ins Stadtbild schöner einfügen.

Obwohl der Stadtrat dem Bürgerbegehren zum „Frühlinger Spitz“ mehrheitlich zugestimmt hat, war es weiterhin Thema beim Stammtisch. Einigkeit herrschte über die notwendige Sanierung der Straße. Das Bürgerbegehren ließ die Planung und Ausgestaltung offen und so wird sich der Stadtrat um eine verträgliche und gute Lösung kümmern, zumal das Gutachten zeigte, dass an diesem Punkt keine Ruhe einkehren wird, solange die Ostspange nicht in Betrieb genommen wird. Im Gegenteil, der Verkehr entlang der Frühlinger-Spitz-Straße wird auf das Doppelte ansteigen, wie das Gutachten zeigte. Deshalb ist für die SPD Fraktion ein Ausbau im Bestand dringend erforderlich, aber ein weitergehender Ausbau schädlich für die Entwicklung des Verkehrsaufkommens, wenn die Ostspange noch nicht kommt.

Weiter wurde natürlich auch über die aktuelle Situation in der Bundespolitik gesprochen und diskutiert, aber lokale Themen brennen den Bürgern doch mehr auf den Nägeln. Stoib bedankte sich bei den Anwesenden für die Diskussion und Anregungen und verwies auf die weiteren Termine der SPD Traunreut, z. B. auf die Jahreshauptversammlung im Juli.

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