Stoib: „Das Konzept hat mich überzeugt!“ - Stammtisch der SPD Traunreut zum Quartiersmanagement, Seniorenreferentin Angelika Zunhammer zu Gast
Jüngst entschied sich der Stadtrat, für Traunreut einen sogenannten Quartiersmanager einzustellen. Unter Quartiersmanagement versteht man, die Stadt so zu gestalten, dass auch Seniorinnen und Senioren in ihrem vertrauten Wohnumfeld verbleiben können. Unter Quartier wird die wohnliche Situation sowie das räumliche und soziale Umfeld verstanden. Die älteren Menschen sollen ihr tägliches Leben selbst gestalten, sich selbst versorgen und soziale Kontakte knüpfen können.
Dies nahm die SPD Traunreut zum Anlass, bei ihrem Stammtisch über das Thema „seniorengerechtes Traunreut“ zu diskutieren. Hierzu wurde die Initiatorin, Seniorenreferentin und Stadträtin Angelika Zunhammer eingeladen.
Zu Beginn machte Zunhammer deutlich, dass es sich hierbei um eine freiwillige Leistung handelt. „Die Kosten hierzu müssen im Haushalt veranschlagt werden. Die Förderung beläuft sich auf 80.000 €, verteilt auf vier Jahre. 50.000 € wird die Stadt pro Jahr aus eigener Tasche investieren.“ Die Idee dazu kam Zunhammer bei einer Veranstaltung im Jahr 2022 im Landratsamt Traunstein. Dort wurde das Konzept von der Betreuungsstelle vorgestellt. In Seeon/Seebruck wird ein Quartiersmanagement seit Jahren erfolgreich umgesetzt.
Die Aufgaben des Quartiersmanagers, den Zunhammer lieber „Kümmerer vor Ort“ nennt, sind dabei vielfältig. Zum einen geht es um Hilfen und Hinweisen zu Anträgen für Förderungen, damit die älteren Menschen zu Hause wohnen bleiben können. Im Mehrgenerationenhaus soll hierzu ein Büro eingerichtet werden. Auch sollen offene Treffen für Senioren organisiert werden. Zum anderen geht es auch um die Koordinierung und Vernetzung von Vereinen sowie Helferkreisen. „Wenige wissen, dass ehrenamtliche Einkaufshilfen für ältere Menschen auch bezahlt werden, wenn die entsprechenden Anträge bei der richtigen Stelle gestellt werden,“ machte Zunhammer deutlich. Ehrenamtliche machen sehr viel, doch ein Quartiersmanager arbeitet hauptberuflich. Hier werden Ehrenamtliche entlastet. Auf Nachfrage von Maria Peschka stellte Zunhammer klar, dass der „Kümmerer“ die Seniorinnen und Senioren auch zu Hause besuchen wird.
SPD Vorsitzender Christian Stoib schloss sich den Worten Zunhammers an: „Der Bedarf ist da, Das hat der Workshop zu Beginn des Jahres 2023 und die anschließende Bedarfsanalyse gezeigt. Der Kümmerer wird dort helfen, wo Hilfe geboten ist.“ Das ehrenamtliche Engagement zu Zeiten der Pandemie soll mit dieser Unterstützung weiter aufrechterhalten werden. Rada Scholz meinte: „Ich finde es gut, dass eine Person das machen wird. Wichtig ist, dass alle wissen, wo der ist. Auch auf die Menschen mit Migrationshintergrund muss geachtet werden.“
Für Zunhammer ist es auch wichtig daran zu denken, dass „die Generation der Babyboomer jetzt in Rente geht oder bereits in der Rente ist. Ca. 25 % der Traunreuter sind bereits jetzt Senioren.“ Es wird auch Aufgabe des Quartiersmanagers sein, den Menschen bei der Beantragung von Pflegestufen aktiv zur Seite zu stehen. Die Hilfe und Unterstützung der Traunreuter Stadtverwaltung kann sich der Quartiersmanager gewiss sein.
Auch Peschka findet das Konzept gut: „Ich werde von älteren Menschen oft gefragt, ob ich jemanden kenne, der Fußpflege macht. Da kann der Quartiersmanager auch helfen.“ Toni Litzinger jun. wollte noch wissen, wie das Anforderungsprofil des neuen Quartiersmanager aussieht. „Hier werden oft Sozialpädagogen genommen. Aber auch und vor allem Menschen, die in der ambulanten oder stationären Pflege arbeiten, sind herzlich willkommen sich auf die Stelle zu bewerben“ antwortete Zunhammer.
Anschließend bedankte sich Stoib bei Zunhammer für ihren informativen Vortrag. Der Abend klang in geselliger Runde mit einem Austausch zu allerlei weiteren Themen aus.
Der nächste reguläre Stammtisch der SPD Traunreut zu einem aktuellen Thema findet am Dienstag, den 06.06.2023, um 18 Uhr statt. Der Ort und das Thema werden rechtzeitig in der Presse und unter spd-traunreut.de bekannt gegeben.